Spuren im Sand
Eines Nachts hatte ein Mensch einen Traum:
Er ging am Meer entlang mit seinem Engel. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus seinem Leben.
Und jedes Mal sah er zwei Fußspuren im Sand, seine eigenen und die seines Engels.
Als das letzte Bild an seinen Augen vorübergezogen war, blickte er zurück.
Er erschrak, als er entdeckte, dass an vielen Stellen seines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten seines Lebens.
Besorgt fragte er den Engel: „Mein Engel, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?“
Da antwortete dieser: „Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.“
Margaret Fishback Powers